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Zitate

Hier finden Sie die gesammelten Fundstücke meiner Karriere als aufmerksamer Leser.

Analyse

„Für die Professoren an der Uni, wie allgemein für die Geisteswissenschaftler, eignet sich das Elend besser zur Analyse: Das Glück ist eine Nuß, die schwerer zu knacken ist.“

Ian McEwan: „Saturday“

Angeber

„Die Menschen geben gern mit etwas an, sogar mit einem Leistenbruch.“

Isaac B. Singer: „Feinde, die Geschichte einer Liebe“

Begierde

„Begierde ist traurig.“

W. Sommerset Maugham: „Betörende Südsee“

Bewußtsein

„Ein neugeborenes Kind weiß nicht, daß sein Körper etwas ihm näher zugehöriges ist als die Gegenstände, die es umgeben, und spielt mit seinen Zehen, als wären sie nicht ein Teil seiner selbst, sondern ein Spielzeug, wie das Schellchen in seiner Hand. Und nur allmählich, durch Schmerzen, gelangt es zu dem Begriff seines Körpers. Ebenso bedarf es schmerzlicher Erfahrungen, um das Individuum zum Bewußtsein seiner selbst zu bringen.“

W. Sommerset Maugham: „Der Menschen Hörigkeit“

Dauerhaftigkeit

„Nichts in der Welt hat Bestand, und wir sind Toren, wenn wir verlangen, daß etwas dauern sollte, aber noch törichter sind wir, wenn wir es nicht genießen, solange es dauert.“

W. Sommerset Maugham: „Auf Messers Schneide“

Detektivgeschichten

„In eine Detektivgeschichte gehören keine Hochzeitsglocken.“

W. Sommerset Maugham, nach Thoms und Simone Stölzel: „Denken mit W. Somerset Maugham“

Dinge

„Aber die Dinge kommen nun einmal stets zu spät oder nur unvollkommen.“

W. Sommerset Maugham: „Mrs. Craddock“

Dramatik

„Es ist kein Vorzug einer Geschichte, wenn sie etwas Undramatisches erzählt.“

W. Sommerset Maugham: „Ost und West – Gesammelte Erzählungen Band I“

Dummheit

„Man gewöhnt sich an alles. Nur ganz große Menschenfeinde geben vor, daß sie sich an die Dummheit ihrer Mitmenschen nicht gewöhnen könnten.“

W. Sommerset Maugham: „Mrs. Craddock“

Fragen

„Fragen, auf die es keine Antwort gibt, eignen sich bestens dazu, immer wieder gestellt zu werden.“

Juli Zeh: „Nullzeit“

Frauen

„Kein Mann ist je so feindselig gegenüber den Frauen wie eine durch und durch weibliche Frau.“

Frank O’Connor: „Meistererzählungen“

Freundschaft

„Freundschaft ist vor allem Gewißheit, was sie von Liebe unterscheidet.“

Marguerite Yourcenar: „Der Fangschuß“

Geheimnisse

„Ein Geheimnis, gleichviel, welcher Art es sei, lastet immer schwer auf dem Herzen eines Weibes.“

Alexander Puschkin: „Die Erzählungen des verstorbenen Iwan Petrowitsch Belkin“

Geist

„Es ist seltsam bestellt um den Geist; nie erhebt er sich höher, als wenn der Leib eine Weile durch die Gosse gewatet ist.“

W. Sommerset Maugham: „Das ewig Menschliche“

Gewißheit

„Man kann sich auf das Feuer verlassen, wenn man weiß, daß es nur brennen oder erlöschen kann.“

Marguerite Yourcenar: „Der Fangschuß“

Glück

„Glück sollte immer durch das Wissen um Jammer und Elend geläutert sein.“

Graham Greene: „Zentrum des Schreckens“

Gute Laune

„Gute Laune funktioniert genau wie schlechte. Man muss sie an jemandem auslassen.“

Juli Zeh: „Nullzeit“

Hass

„Hass macht die Menschen oft klarsichtig.“

W. Sommerset Maugham: „Die Dschungelresidenz“

Jugend

„Es ist eine Illusion, daß die Jugend glücklich sei, eine Illusion derer, die nicht mehr jung sind; aber die Jungen wissen, daß sie unglücklich sind.“

W. Sommerset Maugham: „Der Menschen Hörigkeit“

Kitsch

„Kitsch ist das tückischte aller Gefängnisse. Die Gitterstäbe sind mit dem Gold vereinfachter, unwirklicher Gefühle verkleidet, so daß man sie für die Säulen eines Palastes hält.“

Pascal Mercier: „Nachtzug nach Lissabon“

Krieg

„Das Grauen läßt sich ertragen, solange man sich einfach duckt; aber es tötet, wenn man darüber nachdenkt.“

Erich Maria Remarque: „Im Westen nichts Neues“

Kunst

„Kunst ist starker Wein, und es gehört ein starker Kopf dazu, ihn zu vertragen. Das göttliche Feuer brennt am hellsten in denen, die seine Glut durch nüchternen Verstand dämpfen.“

W. Sommerset Maugham: „Das fremde Samenkorn“

Lebenslauf

„Geborenwerden und sterben ist nicht ehrenhaft, es geschieht jeder Kreatur und bedeutet darüber hinaus gar nichts.“

Marlen Haushofer: „Die Wand“

Liebe

„Sie könnten niemals jemanden lieben. Sie sind das Opfer ihrer eigenen Philosophie. Wenn allein der Genuß zählt, besteht kein Grund, anderen etwas zu geben. Dann nimmt man nur.“

Isaac B. Singer: „Die Familie Moschkat“

Männer

„Aber die Männer sind ja alle sonderbar.“

W. Sommerset Maugham: „Der bunte Schleier“

Museum

„Ein Museum ist kein Mausoleum. Es soll wach und lebendig bleiben. Es darf nicht in ermüdende Statik verfallen.“

Heinz Berggruen: „Hauptweg und Nebenwege“

Orientierung

„Der Mensch muß sich ständig an Zeichen orientieren oder an Adressen. Zeit und Raum sind nichts anderes als die Zeichen des Gedächtnisses. Die ganze menschliche Existenz ist nur ein riesiges Adreßbuch.“

Isaac B. Singer: „Das Visum“

Pointen

„Ich bin der Meinung, daß eine Geschichte einen Anfang, eine Mitte und ein Ende haben sollte. Ich habe eine Schwäche für Pointen.“

W. Sommerset Maugham: „Das ewig Menschliche“

Rückblick

„Ich möchte einmal vor mir selbst erschauern, so wie man es nur kann, wenn einem nichts verborgen blieb.“

Arthur Schnitzler: „Der einsame Weg“

Schönheit

„Schönheit ist wie Erfolg: auf die Dauer können wir sie nicht lieben.“

Graham Greene: „Das Herz aller Dinge“

Schönheit (I)

„Im Anblick vollkommener Schönheit liegt immer ein Schmerz.“

W. Sommerset Maugham: „Betörende Südsee“

Schönheit (II)

„Schönheit empfinden ist ein Außer-sich-Geraten, eine Empfindung so einfach wie der Hunger. Es läßt sich schlechthin nichts über die Schönheit sagen. Sie ist wie der Duft einer Rose; man kann an ihr riechen – das ist alles.“

W. Sommerset Maugham: „Seine erste Frau“

Schönheit (III)

„Schönheit ist eine einigermaßen langweilige Affäre.“

W. Sommerset Maugham: „Seine erste Frau“

Schönheit (IV)

„Kein Mensch hat jemals zu erklären vermocht, warum der dorische Tempel in Paestum schöner ist als ein Glas kaltes Bier, es sei denn, daß er Argumente anführt, die mit der Schönheit nichts zu tun haben.“

W. Sommerset Maugham: „Seine erste Frau“

Schönheit (V)

„Es ist merkwürdig, wie sich der Mensch so ganz der Täuschung hingeben kann, daß das Schöne auch das Gute sei.“

Lew Nikolajewitsch Tolstoj: „Die Kreutzersonate“

Schreiben

„Beim Schreiben ist man durch die vier Wände seines Sujets eingeengt.“

W. Sommerset Maugham: „Eine Vernunftehe“

Sex

„Beim Sex ist man wieder im Urwald. Man ist wieder im Sumpf.“

Philip Roth: „Das sterbende Tier“

Spiritualität

„Die Spiritualität eines Menschen verrät sich am deutlichsten, wenn er eine herzhafte Mahlzeit einnimmt.“

W. Sommerset Maugham, nach Thoms und Simone Stölzel: „Denken mit W. Somerset Maugham“

Sprünge

„Ich habe gelesen, daß Vergangenheit und Zukunft eine Spirale seien, ein Umlauf enthalte den nächsten und sage das mit ihm Geplante voraus. Vielleicht ist es so; aber mein eigenes Leben schien mir mehr eine Folge von in sich geschlossenen Kreisen zu sein, von Ringen, die sich nicht mit der Freiheit einer Spirale abwickeln. Mir gelingt es nur durch einen Sprung, von dem einen in den anderen zu kommen, nicht durch den gleitenden Schwung. Was mich erschöpft in dem Übergang, ist die Windstille, die Erwartung vor dem Augenblick, in dem ich weiß, wohin zu springen ist.“

Truman Capote: „Die Grasharfe“

Tao

„Tao. Manche von uns suchen den ’Weg‘ im Opium und manche in Gott, manche in Whisky und manche in der Liebe. Es ist immer der gleiche Weg, aber er führt nirgendshin.“

W. Sommerset Maugham: „Der bunte Schleier“

Verrückte

„Es gibt keine Verrückten; die Irren tun nur so, als wären sie verrückt.“

Isaac B. Singer: „Feinde, die Geschichte einer Liebe“

Träume

„Träume, wissen Sie, sind das, woraus man erwacht.“

Raymond Carver: „Das Zaumzeug“

Tunnel

„Tunnel bedeuteten Verstohlenheit, Geborgenheit; Knaben und Züge krochen hinein, außer Sicht und ohne Sorge, und tauchten unversehrt am anderen Ende wieder auf.“

Ian McEwan: „Unschuldige“

Wahrheiten

„Die großen Wahrheiten sind zu gewichtig, als dass sie neu sein könnten.“

W. Sommerset Maugham, nach Thoms und Simone Stölzel: „Denken mit W. Somerset Maugham“


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